Presse

WAZ Der Westen
03.02.2014
„Scharfer Soul-Jazz mit brodelnder Orgel“
Rechtzeitig vor dem drohenden Karneval in seiner Heimatstadt hat es Felix Heydemann geschafft, sich mit seinem Quartett erstmalig in Duisburg vorzustellen. Zum Auftakt der neuen Intermezzo-Reihe war der noch junge Kölner Gitarrist, dessen Spiel immerhin sogar mit dem seines Lehrmeisters John Abercrombie verglichen wurde, jetzt mit seiner stilistisch sehr vielseitigen Band „Groove Connection“ in der Lutherkirche zu erleben. Saxofonist Denis Gäbel, Schlagzeuger Marcus Möller und Dirk Schaadt an der inzwischen selten zu hörenden Hammond-Orgel präsentierten attraktiven zeitgenössischen Jazz, ohne die Tradition zu vernachlässigen.

Felix Heydemann eröffnete den Abend mit der recht gefälligen Eigenkomposition „George Ahead“, gewidmet dem großen Gitarristen George Benson und allerbeste kalifornische Hintergrundmusik für ein intimes Strandfest. Weitaus mehr „Groove“ boten die vier technisch sehr starken Musiker in Larry Goldings Steve-Wonder-Arrangement „Big Brother“, in dem vor allem Drummer Marcus Möller und Organist Dirk Schaadt für viel Dampf sorgten. Dem dynamischen Sound der späten 60er-Jahre ließen Heydemann und seine jungen Freunde dann das fein swingende „Beatrice“ von Sam Rivers folgen.

Im zweiten Set ging es dann mit brodelndem Soul-Jazz weiter und einem packenden Song, den Organist Dirk Schaadt dominierte, und der dem verstorbenen Saxofonisten Eddie Harris gewidmet war. Mit seinem druckvollen und präzisem Spiel imponierte auch Saxofonist Dirk Gäbel. Mit Anleihen aus Chick Coreas „Spain“ und „Friday Night at San Francisco” präsentierte sich Felix Heydemann auf der Akustik-Gitarre als erstklassiger Flamenco- und Latin-Gitarrist.

Das sympathische Quartett verabschiedete sich von seinem begeisterten Publikum schließlich mit Henry Mancinis unbedingt zum Verlieben geeignetes „The Days of Wines and Roses“, in dem alle vier Musiker auch noch mal solistisch glänzen konnten. Viel Beifall für eine sympathische Band aus Köln.

CD Rezension zu Felix Heydemann Groove Connection „Exclusive Freak Show“
„Jazz Thing“ Ausgabe 78
20. März 2009
Man könnte eine Dissertation darüber schreiben. Oder einfach Felix Heydemann zuhören. Der Gitarrist aus Köln hat sich intensiver als die meisten anderen mit dem Reizthema „Groove“ beschäftigt und eine einfache Erklärung dafür gefunden: Groove ist, wenn es läuft. Plastisch nachzuvollziehen auf seiner Debüt-CD, einer durch und durch exklusiven improvisatorischen Freakshow. Mit der hat es Heydemann jetzt immerhin in die Reihe „Jazz thing Next Generation“ geschafft. Was durchaus für die Richtigkeit seiner These spricht.
Man kann sich John Abercrombie recht gut vorstellen, wie er mit dem rechten Fuß wippt, den Kopf federn lässt und mit geschlossenen Augen zufrieden wie ein frisch gewickeltes Baby lächelt. Schließlich weiß der Gitarrenpapst aus dem Städtchen Portchester im Staate New York einen guten Groove mit deliziösem Hammond-Sahnekrönchen allemal zu schätzen. Eine Leidenschaft, die er mit seiner eigenen Leib- und Magenband um den Organisten Dan Wall, den Drummer Adam Nussbaum und den Violinisten Mark Feldman nach Belieben ausleben kann.
Irgendwie klingt Felix Heydemann auch ein wenig wie Abercrombie – nicht im Sinne von billiger, profilloser Kopie, sondern mehr von fantasievoller Weiterdeutung einer brillanten ästhetischen Idee. Denn der 33-jährige Kölner durfte während seines Aufenthaltes im Big Apple 2003 fünf Monate lang bei seinem Vorbild studieren.
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Konzert Wiesbaden, CD Release Tour 2009

Wiesbadener Kurier   
20.04.2009
Von Peter Müller
Walhalla: Heydemann Groove Connection
„Geht ins Ohr und bleibt auch dort“
Wenn es nicht so abgedroschen klingen würde, müsste man spontan sagen: Der Name Heydemann Groove Connection ist Programm. Aber mit dem „Groove“ – für die einen eine Art Bauchgefühl, für eher akademische Betrachter ein durchgängiger Grundrhythmus – ist das ja so eine Sache. In Jazz-Standards ist es wohl eher der Swing, der groovt, weil eben automatisch dieses Grinsen Grinsen ins Gesicht und ein spontanes Wippen in die Füße zaubert. Im Funk wiederum geben schon mal satte Bässe oder ausdauernd bediente Blues-Gitarren einen Groove, der nun nicht gerade nach Count Basie oder Paul Kuhn tönt. Was das nun alles mit famosen Kölner Jazzern um Felix Heydemann zu tun hat? Ganz einfach: Der unter anderem beim New Yorker Saiten-Papst John Abercomble ausgebildete Gitarrist, der mit Blick auf seine diversen Band-Projekte ein echter Workaholic sein muss, hat mit seiner Connection eine ganz eigene These zum Thema „Groove“ entwickelt. Wenn man so will, den Begriff sehr weit gefasst, und mit seinen kongenialen Partnern zeitgemäßen Jazz mit traditionellen kurzgeschlossen.

Im gut besuchten Walhalla-Spiegelsaal sorgen Heydemann (Gitarre), Dirk Schaadt (Hammond B3), Marcus Möller (Drums) und Denis Gäbel (Tenor-Sax) für einen virtuosen Steigerungslauf der bei einem nicht mehr ganz jungen Standards („Broadway“) startet und mit fulminanten Mixturen aus Soul- und Freejazz endet. Ganz gleich, was die vier Musiker auch anpacken, ob „Cold duck time“ des grandiosen, aber leider in Vergessenheit geratenen Saxofon-Magiers Eddie Harris, Larry Goldings Arrangement des Stevie-Wonder-Songs „Big brother“ oder ihre eigenen Stücke, die so putzige Titel wie „Gut gelaunt“ oder „Women & Becks energy“ tragen – der Sound von Heydemanns Groove Connection ist so mitreißend wie zeitlos.

Immer als eine Einheit

Das Wohltuendste daran: Trotz großartiger Instrumentalisten, entsprechend ausladender Soli und teilweise komplexer Strukturen wirken Band und Sound immer als eine Einheit. Es läuft, improvisiert sich auseinander, fügt sich immer wieder fast organisch zusammen, geht ins Ohr und bleibt auch dort – was man vielen verkopften Stücken so mancher Kollegen nicht behaupten kann. Und je länger das begeistert goutierte Konzert der Connection dauert, um so mehr drücken die Jungs mit hör- und sichtbarem Vergnügen aufs Pedal: „Exklusive Freak Show“, Titel-Track der aktuellen CD, oder „Cherry 2000“ – Dirk Schaadts Hammond-Oldtimer qualmt, Marcus Möller lässt die Stöcke fliegen, Dennis Gäbels Sax-Läufe werden stetig brillanter und Bandleader Heydemann holt die „Freaks“ immer wieder zusammen. Ein klasse Konzert, das Tradition und Moderne appetitlich vermengt – im Groove natürlich.


Westfälische Rundschau

14.01.2002
Michele Adamski für Kunstsalon „Musik in den Häusern der Stadt“
06.01.2004
„New Ways – Felix Heydemann Quintett“ „Die Rückbesinnung zur Klarheit und Melodie in der Jazzmusik hat ein neues Bewußtsein für die Musiker und das Publikum hervorgebracht. Felix Heydemann und seine first class Besetzung mit Niels Klein, Saxophon dem den Festivalbesuchern bekannten Pianisten Thomas Rückert, mit Markus Schieferdecker am Bass und – auch hier eine Wiederkehr – Hendrik Smock am Schlagzeug, bieten ein Konzert voller Frische und Spontaneität.

Die Kompositionen Heydemanns spannen einen erzählerischen Bogen, der selbst in der Improvisation nicht verlassen wird. Elemente des Harbop und arrangierte Standards von Shorter, Binney, Potter u.a. runden das Bild. […]“


Westfälische Rundschau

14.01.2002
„Temporeicher Hardbop mit Felix Heydemann“ „Richtig zur Sache ging es am Samstagabend im gut besuchten Jazzclub Henkelmann, als das Felix Heydemann Quintett dem Publikum mit temporeichem Hardbop einheizte.
Alle fünf Musiker sind an ihrem Instrument absolute Spitzenklasse und konnten das mit ihren rasanten Eigenkompositionen auch auf beeindruckende Weise zeigen.
Über den swingenden Rhythmen von Schlagzeuger Hendrik Smock und dem treibenden Bass von Markus Schieferdecker hatten vor allem der Saxophonist Niels Klein und Felix Heydemann reichlich Gelegenheit, Ihre grenzenlose Virtuosität in vielen mitreißenden Soli vorzuführen. Doch auch Pianist Thomas Rückert sorgte am Flügel nicht nur für glänzende Begleitarbeit, sondern auch für so manchen solistischen Glanzpunkt. […]
So gefühlvolle, wunderbar ausarrangierte und mit so herrlicher Finesse ausphrasierte Musik… […] Das Publikum war regelrecht hingerissen.“